Expo-Event

MCH Group: Umfassende Restrukturierung nötig

3. Dezember 2018
Die MCH Group erwartet einen Jahresverlust von 14 Millionen Franken. Dazu kommt eine weitere Wertberichtigung der Messehallen in Basel in dreistelliger Millionenhöhe. Die Prognose: Das Messegeschäft in der Schweiz wird weiter schrumpfen. Besser sieht es auf globaler Ebene aus. CFO Beat Zwahlen spricht von einer «umfassenden Restrukturierung».

Die Restrukturierung steht vor allem innerhalb der Schweizer Grenzen an. «Wir analysieren jetzt, welche Geschäfte, in welcher Geschwindigkeit und in welcher Grössenordnung wir innerhalb unseres Portfolios von rund 40 Messen in der Schweiz austragen wollen». Ein ausführlicher Artikel folgt in der Printausgabe von EXPODATA 1-2/2019.

Haben Messen in der Schweiz Ihren Zenit überschritten?
Beat Zwahlen äussert sich offen und kritisch: «Das klassische Format Messe als Handelsplattform, gerade im Publikumsbereich, ist innerhalb der Schweiz ein Auslaufmodell. Aber die Communities dahinter gibt es immer noch. Die Herausforderung besteht darin, uns an diese Community anzupassen. Grundsätzlich braucht es Fachforen, die Dinge physisch erlebbar machen. In der Schweiz ist einfach die Grösse solcher Events kritisch». Das bedeutet: ein «möglicher Personalabbau» und die Überprüfung jeder einzelnen Inlandmesse. Erstes Opfer ist die im 2018 lancierte Grand Basel, Salon für automobile Sammlerobjekte, die jetzt analysiert wird und im 2019 nicht zur Austragung gelangt.

Beat Zwahlen unterstreicht, dass es sich in der Restrukturierung nicht nur um ein Sparprogramm handelt. Sämtliche Geschäftsbereiche im In- und Ausland würden jetzt unter die Lupe genommen.

Entwarnung gab er in Bezug auf das Geschäfts im Ausland.
Die im 2017 in den USA mit einem zweistelligen Millionenbetrag erworbene MC2 wird behalten. Das Messebauunternehmen Expomobilia steht kurz vor dem Abschluss von zwei Projekten des Pavillonbaus an der Expo 2020 in Dubai.

Geht der MCH Group das Geld aus?
Das ist gemäss Beat Zwahlen nicht der Fall. «Alle Massnahmen, die wir treffen, sind nicht cash-wirksam. Auch eine Kapitalerhöhung würde im Moment keinen Sinn machen. Wir müssen anstelle dessen den Turnaround managen.»

 

Verantwortlich: Expodata, US